Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

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Miri_87
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Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Miri_87 » 6. Apr 2019, 17:30

Hallo Leute,

wer kennt sich aus mit Hunden am Berg?

Bei Mehrtagestouren?

Auf schwereren Etappen, wie Steige etc?

Hüttenübernachtungen gestalten sich anspruchsvoller, denn wenige Winterräume dulden Hunde über Nacht. Die bewirtschafteten Hütten auch nur begrenzt…

Ich war immer wieder auf verschiedenen Touren mit Hunden unterwegs. Einmal an einer kleinen Kletterpassage haben wir den Hund etappenweiße darüber hinweggehoben. Das geht natürlich nur bei einer kleineren Größe. Und wenn es für uns Menschen vom „Standplatz“ her auch möglich ist.

Von einem guten Freund weiß ich, wie er an der bekannten Roten Flüh im Tannheimer Tal, zwischen Übergang zum Friedberger Klettersteig und dem Rote Flüh Gipfel. Seinen Hund wohl irgendwie mit Hilfe eines Seils und einer speziellen Konstruktion am Körper über die Stellen gebracht hat.

Aus der alten Community erinnere ich mich dunkel an eine alte Diskussion über einen Menschen, der vom Tierarzt eine spezielle Körperkonstruktion für den Hund hat abnehmen lassen. Mit diesem dann so über die Berge zog.

Mir würde es einfach mal von Seitens der Hundebesitzer interessieren, wie macht ihr das? Gerade bei anspruchsvollen Touren, nicht bei denen, wo auf einem breiten Panoramaweg, nahe Lift gelaufen werden kann. Mit welcher Rasse habt ihr Erfahrungen?

Freue mich über Feedback und Tipps, denn ich bin ernsthaft am überlegen mir einen Hund in mein Leben zu holen.

Bergige Grüße
Miri


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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Jöko » 7. Apr 2019, 13:33

Ein Hund braucht jeden Tag seinen Auslauf, ist nicht gern den ganzen Tag allein, jagt gerne Wildtieren und Fährten nach, findet eine Fahrradtour nicht so toll..Es gibt da einiges zu beachten. Auf einer Bergtour muss man das Wasser für den Hund einplanen.

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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Conan » 7. Apr 2019, 19:48

Sehr praktisch sind Hunde mit "Selbstversorgungsinstinkt", meine Kletterpartnerin hat einen der sucht sich sein Futter selbstständig auch in fremden Rucksäcken, dadurch kann man sich viel Gewicht im Rucksack sparen.
Ab und zu erbeutet er auch mal ein Rehkitz, dann hat man Abends gleich etwas zum Grillen ... :mrgreen:

Als Rasse würde ich Chihuahua empfehlen, den kann man an schweren Stellen einfach in die Jackentasche stopfen. :twisted:
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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Lampi » 7. Apr 2019, 20:48

Conan hat geschrieben:
7. Apr 2019, 19:48
Als Rasse würde ich Chihuahua empfehlen
Meinst Du die Hühnchen, die "wa"-"wa" machen? :lol:
Exklusiv Klettern mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld: https://www.facebook.com/pg/CannstattClimbers/events/

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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Miri_87 » 7. Apr 2019, 20:48

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Schrofengeher

Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Schrofengeher » 8. Apr 2019, 03:06

Grundsätzlich kann ein Hund für jeden Menschen eine Bereicherung in seinem Leben sein und ist dir über viele Jahre ein treuer Begleiter.
In meinen Augen ist wichtig das er gut erzogen ist und dir auf das Wort folgt bzw. die Kommandos einhält.
Die Rasse sollte zu dir passen und das mit dem Jagdinstinkt solltes du im Griff haben. Jäger sind da kompromisslos wenn er frei rumläuft und Tieren nachstellt.
Sei dir auch bewusst das es Menschen gibt die Angst vor Hunden haben weil sie nicht damit umgehen können. Auch kleine Kinder können sich erschrecken.
Gegenseitige Rücksicht nicht nur im Gebirge helfen jedoch Vorurteile abzubauen.

Kiora
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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Kiora » 9. Apr 2019, 06:35

Hej Miri!

Allerhöchste Zeit für die Antwort einer 'Betroffenen', bevor es noch weitere mahnende Zeigefinger und theoretische Belehrungen gibt!.....

Ich weiß nich ob ich Ahnung von Hunden am Berg habe,
aber ich bin selbst seit letztem Mai, also nun fast ein Jahr, stolze Besitzerin eines reinrassigen Mischlings aus dem Tierheim.
Und mir sind ähnliche Fragen vorher durch den Kopf gegangen....
Und tatsächlich ist das nach meiner Erfahrung alles ganich richtig vorweg zu planen und zu durchdenken...
Hunde sind enorm anpassungs- und lernfähig und -willig.
Und, nicht zu unterschätzen, sie gehen in Resonanz mit Dir und halten Dir in ihrem Verhalten den Spiegel vor.

Eins vorweg, ich liebe mein Leben mit meinem Hund und ich will ihn nie mehr missen und habs noch keine Sekunde bereut! Und!, ich hab einfach auch richtig Glück gehabt mit ihm!
Tatsache ist, er hat mein Leben schon richtig verändert - gut so 😘!

Er ist jetzt 5, hat 16 kg und ist kniehoch. Damit kann ich ihn gut mal anheben und auch mal kurz tragen.

Er ist eh sehr agil,neugierig, geht mit bergsteigen, hat kaum Angst, klettert im unteren 2ten Grad und war den Winter über mit auf Skitour. Für den ' Notfall' hat er ein Geschirr mit 'Tragegriff', dass ich ihn mal richtig anheben und tragen kann.

MSL oder KS , gehen halt nicht - wobei ich ihn natürlich dafür auch mal n Tag abgeben könnte, aber das hab ich bisher nicht übers Herz gebracht...
Guck doch mal unter VIER PFOTEN AM BERG, was Mit Hund alles möglich sein kann.
Deinen Link find ich übrigens wenig hilfreich....

Ja, es ist schwierig mit Hütten, aber einzelne akzeptieren Hunde. Oder Du nimmst n Zelt mit...
Aus diesem Grund werde ich AUSNAHMSWEISE dieses Jahr eine geführte Alpenüberquerung mit Hund machen,da sind die Übernachtungen mit Hund organisiert.

Ich hab zu 90% gute Erfahrungen mit anderen fremden Mitmenschen gemacht, Kindern und deren Eltern, sogar ein hilfsbereiter Jäger, als mir mein Hund ganz am Anfang mal abgehauen ist.
Es gibt aber auch vereinzelte Menschen,die Dich regelrecht anfeinden, nur weil Du einen Hund hast. Oder die alles besser wissen, Dich Maßregeln wollen, obwohl sie selbst nie einen hatten..... Ist halt wie im richtigen Leben...

Mein Hund hatte zu Beginn einen ausgeprägten Jagdinstinstikt, nicht nur Rehwild und Gamswild,sondern auch Katzen, Mountainbiker und Skateboardfaher- und auch das haben wir super in den Griff bekommen, und ist kaum noch ein Thema..
Er läuft nur ohne Leine, außer an der Straße oder in Straßennähe.

Aus meiner Sicht ist das A und O die Bindung, wenn die stimmt und steht, dann ist glaub ich fast alles möglich.
Wenn das beiderseitige Vertrauen da ist.
Und natürlich ist jeder Hund anders und jeder Mensch, und damit auch jede Hund-Mensch -Beziehung.

Und nicht zuletzt, vielleicht noch n bisschen wichtiger als die Freizeitgestaltung, dass ihr den Alltag hinkriegt, dass er gut n paar Stunden alleine bleiben kann,z.B. wenn Du arbeitest, dass er sich in nem Geschäft oder Restaurant benimmt, und auch unter Menschen entspannt bleibt und dass er auch in Deinem Freundeskreis willkommen ist.

Und es gibt fähige Hundetrainer.

Hoffentlich hilfts ein bissl und macht Dir Mut!

Griasle, Kiora mit Nelson 🐾
Vom Gipfel muss jeder in sein eigenes Leben zurück. Ch.Ransmayr

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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Kiora » 9. Apr 2019, 07:30

PS :Ich fand das hier ganz erhellend....

https://www.martinruetter.com/schwerin/ ... rtuemer-4/
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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Jöko » 10. Apr 2019, 07:11

Es macht natürlich einen Unterschied ob man sich einen Welpen holt, das ist noch zeitintensiver und erfordert eine "Erziehung",
Ein Hund ist ein Rudeltier und fühlt sich in einer Gruppe (Familie z.B.) am wohlsten,

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Miri_87
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Re: Erfahrung mit Hunden am Berg gesucht

Beitrag von Miri_87 » 12. Apr 2019, 07:57

Hallo Community,

Ich danke euch allen sehr für die rege Diskussion über das Hundethema. Auch für diejenigen, die dem ganzen recht kritisch gegenüberstehen. Es gilt sicherlich, trotz aller Niedlichkeit und Euphorie diverse Dingen abzuwägen und mögliche Konfrontation vorab zu überlegen.

Eine Angst gegenüber Hunden bei manchen Menschen oder die mögliche „Motzerei“ beim Gassi gehen ist mir durchaus ein bekanntes und bereits häufiges erlebtes Thema. Demnach sehe ich auch eine gute Erziehung als äußerst wichtig, dass eben genau die angesprochenen Vorurteile von Schrofengeher nicht bestätigt werden müssen.

Wirklich ein Chihuahua??? :roll: ...ach Leute, da bevorzuge ich doch lieber mein Hamster in der Jackentasche. :lol: 8-) :lol: Der hortet mir wenigstens den Nüssevorrat für die Tour in seinen Backen. (ganz praktisch, kann ich nur weiterempfehlen)

Ganz lieben Dank an die Kiora mit Nelson, ein schöner Beitrag von dir, der mich weiter ermutigt hat, an dem Thema dran zu bleiben. Vielen dank auch für den großartigen Link. Vielleicht darf ich dich mit deinem süßen Begleiter mal bei einer Tour kennen lernen. Ich schreibe dir noch eine PN dazu 😊

Viele Grüße
Miri
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