Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

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vice11

Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von vice11 » 21. Sep 2020, 13:45

Hallo,

Welchen Hochtourengurt, Steigeisen (für La Sportiva Nepal Evo Treck, Hinten: Kipphebel Vorne: Körbchen), Pickel und Helm wird empfohlen? Hat jemand positive oder negative Erfahrung mit dieser Ausrüstung gemacht? Oder vielleicht ganz andere Ideen?

Steigeisen:
https://www.bergzeit.de/petzl-vasak-lev ... universal/
oder: https://www.bergzeit.de/petzl-sarken-ll ... eisen-001/

Eispickel:
https://www.bergzeit.de/petzl-summit-eispickel-66cm/
Oder: https://www.bergfreunde.de/petzl-summit-evo-eispickel/

Gurt:
https://www.bergzeit.de/edelrid-joker-k ... ght-oasis/
Oder: https://www.bergzeit.de/petzl-altitude- ... ange-l-xl/

https://www.bergzeit.de/petzl-sirocco-k ... ange-gr-2/



johnny
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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von johnny » 23. Sep 2020, 06:59

"Hochtouren" ist ein dehnbarer Begriff. Bist du Anfänger? Vermutlich, sonst würdest du die Frage nicht stellen.

Wenn es Petzl sein soll, würde ich dir als anfängertaugliche Steigeisen die Petzl Irvis oder Vasak empfehlen. Die Irvis (Zehnzacker) sind noch mal kompakter und leichter als die Vasak. Allerdings haben meine Petzl-Steigeisen die unangenehme Eigenschaft, dass die Bindung sich von selbst lockert und regelmäßig nachgezogen werden muss. Bei meinem Salewa-Steigeisen (12-Zacker, Alpinist Combi) ist das nicht so. Insgesamt vielleicht die besseren Steigeisen, wenn auch etwas schwerer. Für leichte Hochtouren mit eher flachen Gletschern und mäßig steilen Firnflanken tut es aber im Grunde jedes Paar Stahlsteigeisen (10- oder 12-Zacker), wichtig ist, dass sie gut auf deinen Schuh passen. Eher technische, für Steilgelände optimierte Steigeisen (Sarken) brauchst du nicht unbedingt und der Einsatz im flachen Gelände bringt möglicherweise Nachteile mit sich ("schlechteres Abrollen").

Summit oder Summit Evo ist Geschmackssache. Hybrid-Pickel nicht zu lang kaufen. Der Sinn eines Hybridpickels (gekrümmter Schaft) besteht darin, dass man ihn auch in steilerem Gelände einsetzen kann. Da ist ein zu langer Schaft eher im Weg. Wenn du um die 1,80 bist, ist 60 cm eine gute Länge (66-70 für klassische Pickel). Du solltest wissen, dass der Bau eines guten T-Ankers durch den gekrümmten Schaft deutlich anspruchsvoller ist als mit einem klassischen geraden Pickel (z.B Petzl Glacier). Letzteren würde ich aus diesem Grund für einfache Hochtouren, wo mäßig steile Gletscherbegehungen im Vordergrund stehen, bevorzugen und empfehlen. Das ist jedenfalls eine Erkenntnis aus dem Eiskurs.

Der verlinkte Gurt von Edelrid wäre mir mit fast 500 Gramm deutlich zu schwer und vor allem auch zu voluminös für einen Hochtourengurt. Ist gibt aber Leute, denen das nix ausmacht, und die mit ihrem normalen Sportklettergurt auf den Gletscher gehen. Außerdem wären komplett zu öffnende Beinschlaufen bei einem Hochtourengurt praktisch. Ob es jetzt so was extrem Minimalistisches wie der Altitude sein muss, weiß ich nicht. Es gibt eine Reihe von leichten (bis ca. 250 Gramm) und kompakten Hochtourengurten schon ab/um die 50 Euro. Ich hab den Petzl Tour, mit dem ich sehr zufrieden bin. Passen sollte der Gurt natürlich, insbesondere auch dann noch, wenn er mal über etwas dickerer Kleidung getragen wird.

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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von Lampi » 23. Sep 2020, 17:18

Hallo vice
Für Einsteiger-Hochtouren sind die Steigeisen:
https://www.bergzeit.de/petzl-vasak-lev ... universal/
eine gute Wahl, ich habe die auch. Das Alternativmodell ist schon eher was zum Eisfallklettern.
damit Du länger Freude dran hast, solltest Du die Eisen auf längeren aperen Strecken ablegen. Drei Schritte durc Geröll macht ihnen nix, nach einem Klettersteig sind die Teile allerdings stumpf.

Pickel dito für https://www.bergzeit.de/petzl-summit-eispickel-66cm/, ich würde aber das 52 cm-Modell wählen. Einfach, weil er auch an einen 20-l-Rucksack passt. Als "Wanderstock" sind die 66 cm immer noch zu kurz. Bei der Querung eines steilen Firnhangs sind 66 cm zu lang.

Gurt: Joker fällt flach, mit nur einer Materialschlaufe.
Mit dem Minimalgurt Petzl-Altitude möchte ich nicht klettern gehen. Ein Sturz mit diesem Teil in kurzen Hosen dürfte aua machen, an oberkörperfrei nicht zu denken. Warum nimmst Du nicht bis auf Weiteres Deinen normalen Klettergurt?

Helm: Nimm wg. der Robustheit entweder was mit Hartschale oder wenigstens einen Hybridhelm. Auf solchen Touren möchtest Du kein Material dabei haben, das bei Herunterfallen auf einen Stein zerstört ist.
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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von vice11 » 26. Sep 2020, 16:56

Habe leider keinen eigenen Klettergurt, gibt es einen den du mir empfehlen kannst?

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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von Lampi » 28. Sep 2020, 08:22

Also wenn Du mit irgend was in den Bergen anfängst, dann hol Dir ein one-fits-all Teil, ich habe z.B. den Corax. Und ich empfehle dringend, sich im Laden mal reinzusetzen und eine Viertelstunde drin zu sitzen.
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vice11

Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von vice11 » 30. Jan 2021, 10:51

Vielleicht ist mein Bedenken etwas blöd aber ich habe die Sorge, dass bei dem Petzl-altitude-hochtourengurt die Schnalle bei den Beinen aufgehen könnte und dass der Gurt deswegen nicht so sicher ist um Klettersteig Passagen auf Hochtouren zu begehen.

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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von kormoran » 2. Feb 2021, 09:48

Soweit ich sehen kann, ist die Schnalle kein tragendes Teil und muss zumindest beim Sturz in die Sicherung kein Gewicht halten. Siehe dieses Beispiel: https://www.sportokay.com/de_de/petzl-t ... gK1gfD_BwE

Bei ungünstiger Belastung kann die Schnalle vermutlich schon brechen, aber der Gurt sollte trotzdem das Gewicht halten. Da dann die Beinschlaufen nicht mehr eng sitzen, könnte man höchstens leichter seitlich herausrutschen, wenn man nicht senkrecht in den Gurt stürzt. Falls man irgendwo länger hängen muss (z.B. in einer Gletscherspalte), dann ist so ein Leichtgurt bestimmt auch ziemlich unangenehm.

Allerdings sind Klettersteig-Passagen auf Hochtouren schon ziemlich selten und normalerweise auch eher einfach, so dass wenig Sturzgefahr besteht. Der Gurt ist dort nur eine äußerste Not-Absicherung! Man hat ja normalerweise auch keine Klettersteig-Bremse dabei, sondern nur eine Bandschlaufe, die bei einem größeren Sturz sowieso nicht halten würde. Wenn wirklich mal eine knifflige Klettersteig-Passage dabei ist, dann muss man die mit richtiger Seilsicherung absichern (oder eine Klettersteig-Bremse mitnehmen).

Ich verwende für Hochtouren einen normalen Klettergurt , die 200-300 Gramm Mehrgewicht sind für mich noch ok.

Ciao, Alex

vice11

Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von vice11 » 2. Feb 2021, 12:46

Hallo Alex,

Was für einen Gurt hast du genau?

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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von kormoran » 2. Feb 2021, 18:28

Ich hab den Petzl Corax, am meisten benutz ich den für Hochtouren. Dafür ist er schon relativ schwer (ca 500 g im Vergleich zu den < 200 g wie bei einigen Hochtourengurten), aber ich würde ungern im Notfall längere Zeit in so dünnen Beinschlaufen hängen und will auch nicht für alles Mögliche Spezialausrüstung kaufen. Die Hochtourengurte sind im Schnitt auch deutlich teurer.

Ciao, Alex

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Re: Hochtourengurt/Steigeisen/Pickel/Helm

Beitrag von johnny » 5. Feb 2021, 10:10

vice11 hat geschrieben: ↑
30. Jan 2021, 10:51
Vielleicht ist mein Bedenken etwas blöd aber ich habe die Sorge, dass bei dem Petzl-altitude-hochtourengurt die Schnalle bei den Beinen aufgehen könnte und dass der Gurt deswegen nicht so sicher ist um Klettersteig Passagen auf Hochtouren zu begehen.
Das müsste schon extrem dumm laufen. Zum Öffnen der Verschlüsse ist gleichmäßig fester, gegengerichteter Druck von zwei Seiten notwendig. Und die Verschlüsse gehen in der Praxis wirklich nicht leicht auf. Da muss man schon ordentlich drücken. Also, ich persönlich hab da keinerlei Bedenken, aber so betrachtet ist eine fest vernähte Beinschlaufe ohne Schnallen oder Verschlüsse natürlich sichererer.

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