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Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 21. Aug 2021, 08:27
von Miri_87
Hallo Leute,

wer von euch plant heute noch eine Tour ganz Oldscool mit der Karte? Fast niemand mehr, oder? Wir klicken uns schnell durch die Google Suchmaschine, laden uns einen GPX herunter oder zeichnen uns selber einen Track in z.B. Outdooractive...


Zack zack und los geht’s…Wie genau das letztlich ist, ob es zu meiner Geschwindigkeit passt, ob ich jederzeit weiß, wo ich mich auf der Tour befinde…all das bleiben wo mögliche offene Punkte. Und sind im Ernstfall keine guten Lotsen, falls wir im schlimmsten Fall gerettet werden müssen.

Wie funktioniert aber eine Tourenplanung auf einer analogen Karte?

Schaut euch mal das Video von Alpine Summits auf Youtube an!



Übrigens, den Bergsteiger aus dem Video kenne ich persönlich. Er möchte in Zukunft weitere solche Tutoriels auf Youtube veröffentlichen. Es lohnt sich, bleibt drann.


Gibt eure Meinung ab, im Youtube Video oder teilt hier mit uns eure Erfahrungen zum Thema Tourenplanungen. Mich interessiert es sehr, wie ihr es handhabt.

Auf allzeit gute Touren, bis bald,
Miri

Re: Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 22. Aug 2021, 10:16
von kormoran
Hi Miri,

ich mache meine Tourenplanung meistens noch klassisch mit Karte und regelmäßigem Sicht-Abgleich vor Ort.

Eine GPS-Funktion benutze ich nur in Notfällen (bei ganz schlechter Sicht). Mir würde ohne die Wegsuche bei manchen Touren ein Teil des Abenteuers fehlen. Außerdem weiss man eh nicht sicher, ob der GPS-Track auch tatsächlich die beste Route verfolgt.

Bei einigen Touren recherchiere ich aber vorher schon im Internet, lese Tourenberichte und schaue mir Fotos von der Tour an.

Gestern war ich z.B. auf dem Hochblassen, und die Tourenbeschreibungen haben zwar einen kleinen Verhauer bei mir verursacht, aber einen größeren erspart. Beziehungsweise hätte ich dort eine Weile überlegen müssen, ob ich dem Fixseil weiter folgen soll oder nicht ;-)

Die angegebenen Zeiten in den Tourenbeschreibungen lese ich meistens schon, rechne mir das aber immer selbst nochmal nach.

Sich nur auf einen GPS-Track zu verlassen, wäre mir zu riskant. Und es würde mir eh keinen Spaß machen.

Ciao, Alex

Re: Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 23. Aug 2021, 19:08
von Miri_87
Hey Alex,

vor einigen Jahren habe ich auch alles noch klassisch gemacht und ganz ohne GPS.

Seit ein paar Jahren hab ich das aber verändert, muss ich zugeben. Lag auch etwas an einer recht einschneidenden Schneeschuhtour, wo die Wegfindung sehr schwierig war. Dort hätten wir uns mit einen GPS Track sicher viel leichter getan, damals.

Seitdem verwende ich gerne ein GPX auf meinem Smartphon und habe die ausgedruckte Tour dabei. Eine Papierkarte hab ich sowieso immer dabei.

Viele Grüße Miri

Re: Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 23. Aug 2021, 19:46
von webmeister
Ich nutze eigentlich nur digitale Karten: https://www.openstreetmap.org/ als Basis (unterwegs in Form von https://www.freizeitkarte-osm.de/garmin/de/index.html), ggf. in Kombination mit https://www.opentopomap.org/ oder https://www.openslopemap.org/

Die Kartendaten haben sich schon desöfteren als super genau erwiesen, z.B. bei der Wegsuche in unberührtem Schnee: der Weg auf der Karte macht einen minimalen Linksknick und tatsächlich findet sich 10m weiter links (und ein kleines Stück nach oben) der gesuchte Weg, eine Auflösung die mit Papierkarten schlicht nicht möglich ist. Allerdings sind gelegentlich auch mal "Wege" eingezeichnet, von denen vor Ort keinerlei Spuren erkennbar sind, und die vielleicht nur von einzelnen Personen mal begangen wurden, das merkt man aber recht schnell und kann sich dann entscheiden, ob man sich auf das Abenteuer einlassen will.

Fertige GPX-Tracks hab ich ein paar Mal verwendet, jetzt aber schon länger nicht mehr. Ich kenn ja die Karte, und wähle bei mehreren Optionen oft auch erst während der Tour die konkrete Route aus.

Re: Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 27. Aug 2021, 08:38
von dbx682
Ich plane ganz gerne meine Wanderungen über komood. Oder füge einen GPS Track ein und korrigiere dann noch. Nehme meistens noch die klassische wanderkarte mit das schadet nicht.

Re: Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 30. Aug 2021, 13:05
von Lampi
Karte zur Grob-Planung
Feinplanung dann meist mit Online-Karte am PC, nachher Abgleich mit Papier (wichtig!!!)

Unterwegs ist Papier, wenn überhaupt, nur als Backup für den Fall des Stromausfalls am Handy, dabei.

Vorgefertigte Routen mache ich so gut wie keine.

Re: Klassische Tourenplanung – wer kanns?

Verfasst: 15. Sep 2021, 23:13
von klettern
Ich mache gerne Wiederholungen bekannter Touren. Dann ist es mit einem Blick auf Meteoblue oder Kachelmannwetter getan. Denn diese elendige stundenlange Tourenplanung nervt!

Wenn es an persönliche Erschließungen geht gibt es bei den einschlägigen Portalen GPS Tracks für die Standards. Ich ziehe meistens zwei drei Tracks für eine Tour, und lege die übereinander in der Hangneigungskarte, da manchmal bessere und schlechtere Varianten üblich oder dokumentiert sind. Dann ordne ich selbst die vorgeschlagenen Routen und eigene Alternativen ein.

Daneben bietet sich es an, wenn irgendwelche Schwierigkeiten und Gefahren zu erwarten sind, auch Führerliteratur und Tourenbeschreibungen heranzuziehen, um die Knackpunkte vorab zu würdigen und einzuordnen.

Zu guter Letzt erstelle ich mir wenn nötig mit der opentopomap/openslopemap einen eigene GPX Track.

Daran orientiere ich mich mit Navi am Handy. Ich lege Wert auf Handy mit GPS, Glonass und Beidou Fähigkeit, um schneller/sicherer im Gebirge einen GPS Fix zu kriegen. Natürlich auch Offline Kartenmaterial, und ggfs. externe Akkukapazität. Wasserabweisendes Handy von einem Top Hersteller (ich nehme aktuell Samsung) mit Silikonhülle, Displayschutz, und ein stromsparsames, effizientes, schlankes, aktuelles, gut gewartetes Betriebssystem (für mich ausschließlich ein offizielles, aktuelles LineageOS vertrauenserweckend) müssen sein.

Papierkarten verwende ich gar nicht. Die einzigen, die ich überhaupt verwertbar finde, sind die wasserfesten von Kompass. Alles andere verkommt mir zu schnell.

Handy verloren habe ich bisher immer nur auf ungefährlichen oder bekannten Touren, wo das kein Problem war. Touren wo der Verlust des Handys kritischer Verlust der Orientierung und somit Lebensgefahr darstellen würde mache ich eher selten. Dort kann man dann oft noch Sonnenstand, Sicht, Begehungsspuren, Schilder, selbst gelegte Spur für Rückzug oder Tourenpartner als Orientierungsreserve nutzen.

Bei einer Durchquerung oder Expedition würde ich auch noch Karte mitnehmen und einen Kompass. Hab da heutzutage nur noch kleine einfache. Zuhause bzw. im Auto.