
Hallo Community,
Heute möchte ich mit euch in eine Diskussionsrunde einsteigen:
-Wie war euer Bergsommer?
-Was habt ihr erlebt?
Was mich besonders interessiert ist:
-Wie habt ihr das Hüttenjahr erlebt?
-Welche Entwicklung im Vergleich zu den letzten Jahren ist euch aufgefallen?
Und, und, und...
Bin gespannt auf eure Texte...
Nun möchte ich aber erstmal ein bisschen was aus meinen Erlebnisschatz berichten...
1.) Begonnen hat die Enttäuschung für mich dieses Jahr- Hüttenplätze müssen neuerdings fast wie vier Sternen Hotels via Buchungsportal gebucht werden. Und noch viel schlimmer, es gibt kein einheitliches Portal, sondern verschiedenste Webseiten. Bei manchen fallen sogar Servicegebühren an, die nicht mehr erstattet werden.
Siehe Erfahrungsaustausch: viewtopic.php?f=18&p=438#p438
2.) Weiter erschreckte mich, dass die Hütten teilweise bereits schon Anfang des Jahres für den folgenden Bergsommer ausgebucht zu sein scheinen. Woher soll ich im Januar wissen wie z.B. im Juni das Wetter ist? Werden wir in Zukunft noch mehr Bergunfälle haben, weil sich die Leute auch im kritischen Wetter auf die Gipfel wagen? Getreu dem Motto "ich habe ja gebucht, komme was wolle?"
Diese Entwicklung ist für mich nicht richtig nachvollziehbar. Ich verstehe den Aufwand, den die Hüttenwarte haben. Zu planen, wieviel Gäste wann kommen, sodass alle satt werden können. Möchte ich nicht machen müssen. Jedoch hat das vor wenigen Jahren doch auch noch so funktioniert, was ist jetzt anders geworden?
3.) Was ich besonders schätze, ist, dass wir/ich als DAV Mitglied auf Hütten unsere eigenen Speisen verzehren dürfen. Dazu gab es vor einigen Monaten sogar einen ausführlichen Bericht in der „DAV Panorama“.
Denn, in unserer Gesellschaft wächst immer mehr die Problematik der Lebensmittelunverträglichkeiten. Sicherlich ließe sich über das Thema eine separate Diskussion eröffnen… (tut euch also keinen Zwang an)
Jedoch, für Menschen wie mich, die mit solchen Themen konfrontiert sind, möchten nicht das Frühstück auf der Hütte konsumieren müssen, um am selbigen Tag, aufgrund der Reaktion vom Körper, im schlimmsten Fall vom Heli geholt werden zu müssen.
4.) Besonders möchte ich mich bei dem Hüttenwirt von der Hermann-von-Barth Hütte bedanken, der mir sogar einen Teller+ Besteck für mein eigenes Frühstück bereitstellte. Ich selbstverständlich dankend bei ihm Getränke konsumiere und genug Trinkgeld lasse.
Der Umgang mit dem Thema auf den Hütten ist wirklich eins A, vielen Dank dafür.
5.) Kritisch ziehe ich die Augenbrauen hoch über die Schilderungen einer guten Freundin von mir:
Einige Hütten haben das Siegel "Mit Kindern auf Hütten". Für kinderlose Bergsteiger wie mich, habe ich mich bisher nicht mit dem Thema beschäftigt.
Nun gibt es wohl tatsächlich Familien, die auf den Hütten ankommen, die solche Siegel tragen und den Hüttenwirt allen Ernstes fragen, "wo ist jetzt das Animationsprogramm für unsere Kinder?"
Und bitte, bitte, das geht an alle Familien hier im Forum und die, die das von außen lesen. Ich meine diesen Abschnitt wirklich nicht böse. Ich gehe auch davon aus, dass niemand hier von euch, allen Ernstes auf solch eine Frage kommen würde.
Ich finde es nur einfach unglaublich erschreckend, welches Klientel zwischenzeitlich in die Berge zieht. Sind dass die selben, die auf einem Bewertungsportal zu einer Hütte schreiben: "...3 Sterne Abzug, weil es hier nicht mal warmes Wasser gab-Frechheit..."??
Irgendwie habe ich manchmal Sorge wohin sich das alles entwickeln wird...
6.) Jetzt noch einen kleinen Ausflug zu den Winterräumen:
Weiter habe ich in den letzten Jahren vermehrt von Berichten gehört, wie Unbekannte wohl mutwillig Winterräume zerstören oder gar die Kasse aufbrechen. Leute, was ist los mit euch da draußen? Ich kann es einfach nicht verstehen. Und frage mich, wie können wir das wunderbare, einsame, schöne schützen vor all denen, die vor nichts mehr zurück schrecken?
7.) Ansonsten gäbe es noch sooo viel Text zu dem Tollen, was dieses Jahr war: die rassigen, weglosen Grattouren über z.B. den Biberkopf in Lechtleiten. Die netten, fröhlichen Gipfelbekanntschaften hier und dort. Die amüsanten Hüttenabende auf der Steinseehütte oder der Hanauer Hütte. Der tolle Steinbockkampf und die süßen Steinbockbabys in der Nähe der Göppinger Hütte.
Meine verrückten, verlässlichen, einfühlsamen, witzigen, Bergpartner/in auf den verschiedensten geilen Touren durch das Jahr 2018. Die vielen genialen Sonnenauf-/untergänge zu erleben. Die Stille und das Majestätische der Berge einfach.
Also, lasst mal lesen, was bei euch so ging

Herbstliche Grüße Miri