Blinder Aktionismus ...
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- Lampi
- Beiträge: 438
- Registriert: 12. Okt 2018, 22:22
- Wohnort: Stuttgart
- Interessen: Klettern, Wandern, Schneeschuh
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oder per Mail rainer@lampatzer.de
---Manches Vergnügen besteht darin, daß man mit Vergnügen darauf verzichtet. Peter Rosegger --- - Kontaktdaten:
Blinder Aktionismus ...
Exklusiv Klettern mit Stuttgarts kleinster Sektion, kein Lärm, kein Anstehen, familiäres Umfeld: https://www.facebook.com/pg/CannstattClimbers/events/
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Liebe Grüße von Lamл[tm] - Nur echt mit dem Pi
Disc Laimer
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Re: Blinder Aktionismus ...
Vielleicht fällt es auch langsam aus der Zeit, eine solche Infrastruktur zu unterhalten, die Erste Welt Individualsportler/Touristen rettet, damit sie unbeschwerter zu ihrem höchstpersönlichen Vergnügen Risikosport betreiben können.
Einfach weil wir als Industrienation vielleicht andere wichtigere Sachen erstmal bezahlen müssen. Vielleicht werden auch Ehrenamtler anderswo dringender benötigt als um waghalsigen Freizeittouristen hinterherzugraben.
Mir fällt da so einiges ein, wo Ressourcenknappheit herrscht. Und da rede ich nur von Deutschland. Gar nicht erst von anderen Ländern, wo man vielleicht mit einem Helikopter hunderte retten könte, die unverschuldet in ein Unheil geraten sind. Vielleicht braucht auch das Heer Helikopter dringender. Krankenkassenbeiträge werden auch steigen. Wir reden hier nicht von Investitionsstau von Lappalien wie 100 Milliarden €. Das ist ein Tropfen auf einen heißen Stein.
Ich bin selber vorneweg mit dabei im Bergsport. Aber vielleicht sind die fetten Jahre einfach vorbei und man sollte sich mal mit dem Gedanken auseinandersetzen.
PS: Wahrscheinlich wird "man" sich das in D schon noch leisten können. Wenn man will. Aber auch Bergwachtler und Arbeitgeber von Bergwachtlern, die freistellen müssen, unterliegen einer Inflation. Wer weiß ob da der Druck auf das Ehrenamt nicht auch wächst.
Wenn dann demnächst ein großes Fragment jener, die sich nicht weiter um die paar letzen Fetzen Kunstschnee rangeln wollen, bzw. denen die Skigebiete geschlossen sind, demnächst ins Hochgebirge drücken, na dann Gute Nacht Marie. Vielleicht will das der Bergrettungstyp damit sagen.
(Rettet die Bergrettung eigentlich überhaupt Verschüttete? Ich schätze mal, wen die ausgraben ist in 18 von 20 Fällen tot).
Einfach weil wir als Industrienation vielleicht andere wichtigere Sachen erstmal bezahlen müssen. Vielleicht werden auch Ehrenamtler anderswo dringender benötigt als um waghalsigen Freizeittouristen hinterherzugraben.
Mir fällt da so einiges ein, wo Ressourcenknappheit herrscht. Und da rede ich nur von Deutschland. Gar nicht erst von anderen Ländern, wo man vielleicht mit einem Helikopter hunderte retten könte, die unverschuldet in ein Unheil geraten sind. Vielleicht braucht auch das Heer Helikopter dringender. Krankenkassenbeiträge werden auch steigen. Wir reden hier nicht von Investitionsstau von Lappalien wie 100 Milliarden €. Das ist ein Tropfen auf einen heißen Stein.
Ich bin selber vorneweg mit dabei im Bergsport. Aber vielleicht sind die fetten Jahre einfach vorbei und man sollte sich mal mit dem Gedanken auseinandersetzen.
PS: Wahrscheinlich wird "man" sich das in D schon noch leisten können. Wenn man will. Aber auch Bergwachtler und Arbeitgeber von Bergwachtlern, die freistellen müssen, unterliegen einer Inflation. Wer weiß ob da der Druck auf das Ehrenamt nicht auch wächst.
Wenn dann demnächst ein großes Fragment jener, die sich nicht weiter um die paar letzen Fetzen Kunstschnee rangeln wollen, bzw. denen die Skigebiete geschlossen sind, demnächst ins Hochgebirge drücken, na dann Gute Nacht Marie. Vielleicht will das der Bergrettungstyp damit sagen.
(Rettet die Bergrettung eigentlich überhaupt Verschüttete? Ich schätze mal, wen die ausgraben ist in 18 von 20 Fällen tot).
- Lampi
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Re: Blinder Aktionismus ...
Zu Deiner Zahl: Etwa jeder zweite ist tot
Ansonsten: [sarkasmus]Welch weise Worte aus dem Munde von jemanden, der sein Berg-Leben weitestgehend hinter sich hat[/sarkasmus]
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Re: Blinder Aktionismus ...
Redest du jetzt von allen Rettungen, also auch Kameradenrettung, oder von Zahlen der Bergrettung?
Hier wurde für 2000er Jahre mal eine Erhebung gemacht: https://www.bergundsteigen.com/wp-conte ... fakten.pdf
Ergebnis ist, dass bei 54 durchgeführten planmäßigen Rettungen 39 Totbergungen waren, das sind 72 %. Über den Gesamtzustand der 15 Überlebenden erfahren wir nichts, außer dass sie während des Bergens nicht tot waren.
Nicht vergessen sollte man, dass Bergrettung im Winter auch zu einem guten Teil skigebietsnah erfolgt.
Wenn man im Hinterland ist, kann man was Lawinengefahr angeht, wenn überhaupt, auf Kameradenrettung hoffen. Bis die Bergwacht aufgeboten und vor Ort ist, ist man überwiegend erledigt.
Das solle jedem klar sein, der etwas wissen möchte.
Die Bedeutung der Bergrettung für den Alpinisten bewerte ich daher nicht über, habe ich aber als Anfänger auch nicht getan. Finde ich auch weder plausibel noch sonstwie naheliegend.
Hier wurde für 2000er Jahre mal eine Erhebung gemacht: https://www.bergundsteigen.com/wp-conte ... fakten.pdf
Ergebnis ist, dass bei 54 durchgeführten planmäßigen Rettungen 39 Totbergungen waren, das sind 72 %. Über den Gesamtzustand der 15 Überlebenden erfahren wir nichts, außer dass sie während des Bergens nicht tot waren.
Nicht vergessen sollte man, dass Bergrettung im Winter auch zu einem guten Teil skigebietsnah erfolgt.
Wenn man im Hinterland ist, kann man was Lawinengefahr angeht, wenn überhaupt, auf Kameradenrettung hoffen. Bis die Bergwacht aufgeboten und vor Ort ist, ist man überwiegend erledigt.
Das solle jedem klar sein, der etwas wissen möchte.
Die Bedeutung der Bergrettung für den Alpinisten bewerte ich daher nicht über, habe ich aber als Anfänger auch nicht getan. Finde ich auch weder plausibel noch sonstwie naheliegend.
Re: Blinder Aktionismus ...
Hoffentlich muss ich nicht selber noch die Bergwacht für mich rufen. Jetzt an meinem Lebensabend noch. Wäre mir etwas peinlich, vor allem, wenn es wegen vermeidbarer Fehler wäre. Evtl. würde ich dann erstmal einen Tourenpartner anrufen, ob er nicht kommen kann, mir ein Seil runterlassen kann.
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- Beiträge: 14
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- Interessen: Wandern, Hochtouren, Schneeschuhtouren
Re: Blinder Aktionismus ...
Das Tourenverbot bei einem Vierer ist ja schon letzte Wintersaison aufgeploppt, damals vom Lawinenwarndienst Tirol ins Gespräch gebracht.
Bei einem Gespräch vorletzte Woche mit einem älteren Bergführer und Bergretter kam dieses Thema auch zur Sprache, zuerst wurde es von ihm befürwortet und kurz darauf widersprochen, da er selber auch noch bei dieser Warnstufe privat unterwegs wäre. Und auch schon in einer Lawine landete!
Eigentlich wäre innerhalb der Bergrettungsdienste selbst auch eine Sensibilisierung und Eigenreflektion nötig, betraf der weiße Tod auch immer wieder auf Privattouren gerade diese Personengruppe, vorletzte Wintersaison mehrfach am Arlberg und im Stubai, diesen Winter im Ötztal und Tuxer Berge. Wer gegen andere Personen mit Verboten Stimmung macht, sollte selbst Vorbild sein!
Bei einem Gespräch vorletzte Woche mit einem älteren Bergführer und Bergretter kam dieses Thema auch zur Sprache, zuerst wurde es von ihm befürwortet und kurz darauf widersprochen, da er selber auch noch bei dieser Warnstufe privat unterwegs wäre. Und auch schon in einer Lawine landete!
Eigentlich wäre innerhalb der Bergrettungsdienste selbst auch eine Sensibilisierung und Eigenreflektion nötig, betraf der weiße Tod auch immer wieder auf Privattouren gerade diese Personengruppe, vorletzte Wintersaison mehrfach am Arlberg und im Stubai, diesen Winter im Ötztal und Tuxer Berge. Wer gegen andere Personen mit Verboten Stimmung macht, sollte selbst Vorbild sein!
Re: Blinder Aktionismus ...
Man kann davon ausgehen, dass Häufungen von Rettungseinsätzen bei Gefahrenlagen einen Riesen Druck auf die Rettungsvereine ausüben.
Das Verbot zu touren bei 4 ist Schwachsinn. Auch wenn es in Politik und Medien Tendenzen zu solcher Bevormundung gibt.
Was Sinn macht, ist, sobald die Rettung unter Druck kommt, dass bei Fahrlässigkeit oder bei 4 pauschal Rettungskosten der Verursacher tragen muss. Man kann auch nicht oft genug hinweisen, dass es sein kann, dass die Rettung gar nicht kommen kann. Siehe Hochkalter.
Dass Bergwachtangehörige und Bergführer massiv touren, zusammen mit allen leidenschaftlichen Alpinisten, und dabei Grenzbereiche berühren, ist vorhersehbar und liegt in der Natur der Sache. Sollte sich nicht überproportional häufen, sonst stimmt in der Tat was nicht mit dem Risikomanagement.
Jammernde Bergwachtler hingegen, die bevormunden wollen und übellaunig auftreten, sind mir eher ein Dorn im Auge. Meine Meinung: Kosten mehr dem Verursacher auferlegen, wenn Eigenschutz nötig, kommunizieren, dass demjenigen mit Menschenmöglichkeit nicht mehr geholfen werden konnte, und das da oben so ist. Und wenn Bergwachtler dem nicht gewachsen sind, was die Bergwacht tut, sollen sie ihre Tätigkeit beenden statt schlechte Laune zu haben.
Wie immer: Nur meine Privatmeinung.
Das Verbot zu touren bei 4 ist Schwachsinn. Auch wenn es in Politik und Medien Tendenzen zu solcher Bevormundung gibt.
Was Sinn macht, ist, sobald die Rettung unter Druck kommt, dass bei Fahrlässigkeit oder bei 4 pauschal Rettungskosten der Verursacher tragen muss. Man kann auch nicht oft genug hinweisen, dass es sein kann, dass die Rettung gar nicht kommen kann. Siehe Hochkalter.
Dass Bergwachtangehörige und Bergführer massiv touren, zusammen mit allen leidenschaftlichen Alpinisten, und dabei Grenzbereiche berühren, ist vorhersehbar und liegt in der Natur der Sache. Sollte sich nicht überproportional häufen, sonst stimmt in der Tat was nicht mit dem Risikomanagement.
Jammernde Bergwachtler hingegen, die bevormunden wollen und übellaunig auftreten, sind mir eher ein Dorn im Auge. Meine Meinung: Kosten mehr dem Verursacher auferlegen, wenn Eigenschutz nötig, kommunizieren, dass demjenigen mit Menschenmöglichkeit nicht mehr geholfen werden konnte, und das da oben so ist. Und wenn Bergwachtler dem nicht gewachsen sind, was die Bergwacht tut, sollen sie ihre Tätigkeit beenden statt schlechte Laune zu haben.
Wie immer: Nur meine Privatmeinung.